Theater-Premiere: "Sherwood Gang"
Am 11. Mai brachten die beiden Theaterpädagogen Nora Raetsch und Max Dalichow mit Unterstützung des Bühnenbildners Clemens Kowalski ein neues Stück mit den „Kindern vom Bahnhof Elstal“ auf die Bühne, das das vorwiegend erwachsene Publikum in großes Erstaunen versetzte.
Gespielt wurde überall, wo es in der Aula nur ging: Auf der Bühne, die dummerweise zu niedrig ist, vor der Bühne auf dem Parkett und in einer der vier Logen, die in die Aula hineinragen.
Das Stück ist im 13. Jahrhundert in England angesiedelt. Richard Löwenherz sitzt gefangen in Österreich, sein jüngerer Bruder, John ohne Land, wirkt als Statthalter und hat nichts anders im Sinn als sich zu bereichern, um seinen abwesenden Bruder um die Königskrone zu beerben. Als ihn die Nachricht ereilt, dass sein Bruder im Kerker sitzt und nur ein gigantisches Lösegeld ihn vor längeren Kerkerqualen bewahren könnte, flüstert ihm ein gewiefter Berater den Vorschlag ein, dass dies doch eine sehr günstige Gelegenheit sei, die Beliebtheit des Königs Richards beim Volke auszunutzen, um die Steuern drastisch zu erhöhen. Ob die Steuern dann tatsächlich zum Freikauf des Königs Richard verwendet werden, das bleibt abzuwarten.
Als John noch ein allgemeines Jagdverbot für die Wälder um Nottingham erlässt, bringt er Robin Hood und seine Getreuen, gesetzlose Widerständler gegen das Regime John, auf den Plan.
Mit Hilfe seiner Getreuen und hier besonders durch die Spionagetätigkeit des als Mönch getarnten Bruder Tucks bekommt Robin bald Gewissheit über die wahren Absichten des eitlen Statthalters John. Er denkt nicht an den Freikauf seines Bruders, aber sehr wohl darüber nach, wie er bei seinem Weg zum Thron mit Hilfe der Steuereinnahmen alle Widerstände beseitigen kann. Robin Hoods Männer vereiteln diesen Plan, indem sie den Staatsschatz schlichtweg klauen und seiner ursprünglichen Bestimmung zuführen.
Bis es soweit ist, geht es auf der Bühne actionreich hin und her!
Eingeleitet wurde das Stück von einem filmischen Epilog, der die Schicksalsebene darstellen sollte, vergleichbar der antiken griechischen Götterwelt.
Drei blinde, dafür aber um so eifersüchtigere Schwestern sitzen unter der Weltenesche und versuchen im Wettstreit das Beste für ihre irdischen Lieblinge herauszuholen.
Auf der irdischen Bühne geht es dafür, wie könnte es anders sein, um Geld und Macht.
Unser diesjähriges Theaterstück als Foto-Story:
Markttag in Nottingham: Verschiedene Händler bieten ihre Waren feil.
Gismore als Marktaufseher führt ein strenges Regime.
Einen Bogen will er kaufen, doch er ist mit der Ware nicht zufrieden. "Behalt dein Stück Holz!"
Nichts ist ihm gut genug. Eine Bettlerin schlägt er einfach zu Boden.